Salome und die Meistersinger als Kontrastprogramm zum „Zuri-Fäscht 2010″

Salome und die Meistersinger als Kontrastprogramm zum „Zuri-Fäscht 2010“

Man stelle sich einmal einen Augenblick vor, das Münchner Nationaltheater, die Bayerische Staatsoper, stünde mitten auf der Theresienwiese, mitten drin im Oktoberfest. Während man im Hause hinter schalldichten Mauern und Türen Wagner und Strauss zelebriere, brande draußen vor der Tür der Trubel des bayerischen Bierfestes. Eine etwas skurrile Vorstellung, die vielleicht manchen Anhänger der ‚hohen Kunst’ erschaudern lässt. In Zürich kennt man keine Berührungsängste zwischen Hohem und Niedrigem, zwischen Groteskem und Sublimem. Da steht der Musentempel mitten drin im „Zuri-Fäscht“.… → weiterlesen

„Wie schön ist die Prinzessin Salome…“Eine Wiederaufnahme der Salome an der Staatsoper Hamburg

„Wie schön ist die Prinzessin Salome…“ Eine Wiederaufnahme der Salome an der Staatsoper Hamburg

Nein, schön ist sie  wirklich nicht die Prinzessin von Judäa, wie sie sich uns da in Willy Deckers jetzt fünfzehn Jahre alter Inszenierung in Hamburg  präsentiert. Sie ist eine glatzköpfige Schaufensterpuppe im langen weißen Flatterkleid. Glatzköpfig und jetzt noch dazu mehr oder weniger monumentale Kleiderständer sind auch Herodes und Herodias, Narraboth und der Page.  Mannequins, Marionetten, Kunstfiguren sind sie alle, die da dem machtvollen, selbstsicheren Fundamentalisten mit langem Haar und langem Bart, grauer Mönchskutte und weitem Mantel gegenübertreten.… → weiterlesen

Der Bademeister, das Girlie und Napoleon im ägyptischen Zeltlager. Eine verhunzte Salome im Theater Freiburg

Mit den kleinen Häusern, wenngleich sie manchmal Beachtliches leisten, muss man Nachsicht üben – allerdings nur bis zu einer bestimmten Grenze. In Freiburg hat man diese Grenze, sei es aus Unvermögen, sei aus Bequemlichkeit, sei es wegen fehlender Mittel, überschritten und die Salome musikalisch und szenisch erledigt.  Oder um es etwas vorsichtiger zu sagen: die Freiburger, die vor ein paar Jahren eine grandiose Lucia auf die Bühne brachten, deren Walküre und deren Siegfried durchaus hörenswert und sehenswert ist, haben mit der Prinzessin Salome kein Glück gehabt.… → weiterlesen

Nina unter Gangstern beim letzten Abendmahle. Eine biedere Salome Aufführung im Gran Teatre del Liceu

Ein Glück für den Musentempel der Katalanen, dass Nina Stemme, wenngleich die Salome wohl nicht ihre Paraderolle ist, mit gewohnter Bravour sang. Sonst wäre das Ganze trotz der eingebauten Gags  noch schwachbrüstiger und noch biederer ausgegangen, als es schon war. Nichts von schwülstiger, dekadenter Erotik, nichts von Spannung und Knistern. Was da aus dem Orchestergraben aufstieg, das erinnerte nur als ‚ferner Klang’ an Strauss.… → weiterlesen