Und Wagner/Tristan stirbt im Palazzo Vendramin, und Cosima/Brangäne und Isolde/Mathilde „ertrinken – versinken“ – in Notenblättern. Tristan und Isolde an der Oper Lübeck

Sind die mittleren und kleinen Häuser der wahre ’Hort‘ der Wagner-Pflege? Muss man  weit in den Norden, ins ferne Lübeck reisen, um „Leiden und Größe Richard Wagners“ zu erfahren, zu genießen? Ein Gedanke, der einem nicht abwegig dünkt, wenn man in der Oper Lübeck eine grandiose Tristan und Isolde Aufführung erlebt, eine Aufführung, bei der alles stimmt: bei der das Orchester die berüchtigte ‚Klangfarbenpracht‘ ausbreitet, bei der die Musik  die berüchtigte ‚Suggestionskraft‘ entfaltet, sich im Publikum die berüchtigte „narkotisierende Wirkung“ der Wagner Musik einstellt, eine Wirkung, der sich kaum ein Zuhörer zu entziehen vermag. Auf der Bühne Wagner-Sänger, denen jeglicher Schreigesang fern liegt, Stimmen, die einen geradezu lyrischen Wagner-Gesang zelebrieren. Ein brillantes Ensemble von Sängerdarstellern, wie man es in dieser Geschlossenheit selten antrifft.… → weiterlesen