Ach, Du wunderseliger Hollywood Kitsch. Du rührst noch immer Dein Publikum. Samuel Barber, Vanessa an der Oper Frankfurt

Zum Auftakt der neuen Spielzeit wagt man sich In Frankfurt an eine „Frankfurter Erstaufführung“, an eine amerikanische Oper vom Jahre 1958 auf ein Libretto von Gian Carlo Menotti. Um das Risiko nicht allzu groß werden zu lassen (und  wohl auch um die Produktionskosten gering zu halten), übernehmen die Frankfurter eine Inszenierung der Malmö Opera aus dem Jahre 2009.  Ich weiß nicht so recht, ob der Aufwand sich gelohnt hat. Mir kamen Musik und Textbuch ziemlich seicht vor: eben wie ein gut gemachtes Hollywood Mélodrame mit der entsprechenden Filmmusik. Eine Musik, die kaum Anforderungen an den Zuhörer stellt, die  weder avantgardistisch noch altbacken ist, die ein bisschen Puccini und Massenet und sicher noch manch andere berühmte Vorgänger variierend zitiert. Letztlich eine Musik, die, soweit ich das als interessierter Laie beurteilen kann,  sich im Rahmen des Konventionellen und Gefälligen bewegt: eben Filmmusik im besten Sinne des Wortes. Und das Libretto? „Vanessa ist ein Stück über die Unmöglichkeit der Liebe aufgrund von Sprachlosigkeit und Verdrängung“ – so verkündet (ein bisschen pathetisch) Katharina Thoma, die für die Inszenierung verantwortlich zeichnet, im Programmheft.… → weiterlesen