Helmut Oehring: Sehnsuchtmeer oder vom Fliegenden Holländer. Eine Uraufführung an der Deutschen Oper am Rhein

Ein  seltsames Pastiche wird da in Düsseldorf geboten. Ein Pastiche aus Szenen aus dem Fliegenden Holländer und Zitaten aus den Wesendonck Liedern, ein Hommage an den Literaten und Komponisten Wagner, der mit Texten von Heinrich Heine und  Hans Christian Andersen garniert wird und zu dem Helmut Oehring Klänge von heute beisteuert. Ein Konglomerat aus Musik und Texten, das der Tonsetzer als „Antwortoper“ verstanden wissen will. Warum nicht. Warum soll man nicht eine Oper als Replik auf Wagner schreiben und diesen darin ausführlich, nein sogar sehr ausführlich zitieren. Couragiert und selbstbewusst ist das alle Male, wenngleich sich mir da  ein Klischee aus dem Mittelalter aufdrängt: das Bild von den Zwergen, die auf den Schultern von Riesen stehen und deswegen glauben mehr zu sehen als diese. Ob unser zeitgenössischer Komponist mehr gesehen hat als Wagner, uns neue musikalische Sphären erschlossen hat? Ich weiß es nicht. Die Musikhistoriker und die Feuilletonkritiker werden  es wissen.… → weiterlesen