Keine glitzernden Koloraturen, kein strahlendes Finale mit obligatorischer Bravourarie der Primadonna wie bei Rossinis Cenerentola, keine versoffenen Banker auf der Szene wie in der Stuttgarter Rossini Inszenierung.
Massenets Aschenputtel Variante vom Jahre 1899 steht Rossini fern. Zur Musik, ich hatte Cendrillon nie zuvor gehört, geschweige denn auf der Bühne gesehen, mag und kann ich nichts sagen. Eine gefällige, spätromantische Musik? Wohl auch ein bisschen Kitsch? Massenet – so Maestro Henrik Nánási im Programmheft – sei „ein handwerklich unglaublich professioneller Komponist von großer Könnerschaft: Harmonik, Form und Orchestrierung bilden eine Einheit“(p. 13). Das mag schon so sein.
Sprechen wir lieber von der der Inszenierung. Sie hat alles, was man von Michieletto kennt und auch erwartet: Witz, Komik und Groteske und eine neue Geschichte und als Zugabe noch eine Prise Kitsch.… → weiterlesen