Wer, so fragt man sich leicht irritiert den ganzen Abend über, wer ist nun der Langweiler? Der berühmte kanonisierte Komponist mit seiner so getragenen, feierlichen Musik, der Dirigent, der diese so müd‘ und matt, so gediegen, so ohne Schwung und Elan vortragen lässt, der Theatermacher, der den Iphigenie Mythos so gewaltsam aktualisiert? Der Langeweiler Preis gebührt wohl, so scheint es mir, letzterem für seine kaum stringente und damit nicht überzeugende Variante des Mythos.
Die Regie verlegt die Erzählung vom ersten Opfer des trojanischen Krieges, von Iphigenie, die von ihrem Vater Agamemnon der Göttin Diana geopfert werden soll, auf dass die griechische Flotte gen Troja aufbrechen kann, an den Vorabend des Golfkriegs,… → weiterlesen