Wie passen Tschaikowskis Märchenoper von der blinden Prinzessin Iolanta und deren wundersamer Heilung und Rachmaninows Antimärchenoper von der blinden Leidenschaft der Francesca da Rimini und von deren gewaltsamen Tod zusammen? Ich hatte beide Opern noch nie auf der Bühne gesehen und beide als Ganzes wohl auch noch nie gehört. Entsprechend hoch waren die Erwartungen – und sie wurden nicht enttäusch. Im Gegenteil: sie wurden noch übertroffen. Im Theater an der Wien singt und spielt ein grandioses Ensemble brillanter Sänger. Der Abend bietet indes mehr als nur ein Sängerfest. Er ist auch ein Fest der Regie, die auf überzeugende und höchst beeindruckende Weise zwei Werke zueinander stellt, die scheinbar überhaupt nichts miteinander zu tun haben (ich spreche nur von den Libretti. Zur Musik, zu den möglichen Analogien zwischen Tschaikowski und Rachmaninow hütet sich die Dilettantin, etwas zu sagen).… → weiterlesen