Der zerschnittene Ring oder das Wiener Ringlein. „Die Ringtrilogie“ am Theater an der Wien

Wie seltsam – so der erste Eindruck – dass ein Stagione-Haus, in dem wir in den  letzten Jahren so viele herausragende Inszenierungen gesehen haben, wie seltsam, dass ein solches Haus sich an den Ring des Nibelungen wagt. Ein Mammut-Projekt, das höchste Anforderungen an den Theaterbetrieb stellt und mit dem sich auch die großen Musiktheater schwer tun.

Am Theater an der Wien ist man sich selbstverständlich all dieser Schwierigkeiten bewusst und hat sich daher zu radikalen Kürzungen entschieden, aus Wagners Tetralogie eine Trilogie gemacht und diese auf drei Abende verteilt. Eine mutige Entscheidung, der eingefleischte Wagnerianer wohl mit Skepsis begegnen, sie vielleicht sogar als Sakrileg werten.

Doch die Fassung, die das Wiener Produktionsteam – Maestro Constantin Trinks, die Regisseurin Tatjana Gürbaca und die Dramaturgin Bettina Auer – vorschlägt,  hat in ihrer Konzentration durchaus ihren Reiz. Sie arbeitet nicht nur mit Kürzungen, sondern versucht, mit Umstellungen der Szenen, mit dazu erfundenen Personen, mit Parallelsierungen von Handlungssträngen eine neue Geschichte zu erzählen – und hat damit einen gewissen Erfolg.… → weiterlesen