Szenisch missglückt. In Gesang und Orchesterklang herausragend. Götterdämmerung an der Oper Nürnberg

Jetzt haben auch die Nürnberger, wie das so abgegriffen heißt, ihren Ring zu Ende geschmiedet und verkaufen ihrem Publikum die Götterdämmerung als „viereinhalb Stunden pralles Musiktheater“. Ein seltsames Attribut, das gemeinhin auf überbordende weibliche Körperformen bezogen wird und nicht auf Wagners Musiktheater. Sei’s drum.

Das Nürnberger „pralle Musiktheater“ hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Keine Frage, dass wie schon im Rheingold, in der Walküre und im Siegfried exzellent gesungen und musiziert wird, dass Maestro Bosch auch in der Götterdämmerung auf alles Gedröhne verzichtet,  auf einen eher sanften Wagner setzt und dass in einem Haus mittlerer Größe ein Wagner Sound auf ungewöhnlich hohem Niveau geboten wird.… → weiterlesen