Die Erde ist eine runde Scheibe mit Unterbau? Eine Freud Parodie? Ein komplexer Siegfried an der Oper Frankfurt.
Der Frankfurter Ring wird in den Feuilletons sehr gelobt – und dies wohl zu Recht. Zwar habe ich bisher nur den Siegfried zu gesehen. Doch was da in der Aufführung am vergangenen Freitag zu hören und zu sehen war, das ist in der Tat recht beachtlich. Ort der Handlung ist eine runde Scheibe mit einer Öffnung in der Mitte, die sich je nach dramatischer Situation auftut oder verschließt, eine Scheibe, die sich um ihre Achse drehen und sich senkrecht aufrichten kann. Das „Frankfurter Opern- und Museumsorchester“ spielt unter der Leitung von Maestro Weigle einen – zumindest erschien es mir so – faszinierenden, manchmal sogar rauschhaften Wagner. Die Hauptrollen sind mit Lance Ryan als Siegfried und Terje Stensvold als Wanderer hochkarätig besetzt und auch in allen anderen Rollen – seltsamerweise mit einer Ausnahme – wird brillant gesungen und gespielt.