Star-Theater, Dekorations-Theater. Verdi im Opernmuseum: I due Foscari am Theater an der Wien

War das nun eine unfreiwillige Opernparodie, die sich das Theater an der Wien von der Los Angeles Opera eingekauft hat? Oder war das eine ernst gemeinte Inszenierung aus den seligen Zeiten, als es genügte, einen oder wenn möglich mehrere Stars in historische Kostüme zu stecken, sie in historisierende Dekorationen zu platzieren und sie einfach singen zu lassen? Ich fürchte, das zweite war der Fall.

Immerhin gesungen haben die drei Stars, die man in Wien für die Hauptrollen engagiert hatte, alle Male mehr als brillant: der hochberühmte Tenor/Bariton als greiser Doge und leidender Vater,  ein Sängerdarsteller, der auch in seiner Spätzeit mit seiner noch immer mächtigen und makellosen Stimme das Publikum ( vor allem die älteren Damen)  zu berücken weiß, die schöne Sopranistin in der so undankbaren Rolle des ewig klagenden und  jammernden und  doch  so stolzen Weibes, der nicht minder schöne Tenor, der über drei Akte hinweg den Schmerzensmann singen und mimen muss. Kein Zweifel, ein Fest der Stimmen – wenn man Verdi-Gesang mag.… → weiterlesen