Die Komödie der Macht. Eine Satire auf die Jelzin-Jahre in Russland? Rimski-Korsakow, Der goldene Hahn an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf

Warum so hoch greifen, so hoch zielen? In Düsseldorf spielt man einfach Karneval. Die Saison war dieses Mal ja auch so kurz. Und der Zug ist auch noch ausgefallen. Oder war das in Köln? Ist ja egal. In Düsseldorf holt man einfach nach der Fastenzeit den Karneval auf der Opernbühne nach.

Da gibt’s den Zauberer, der in Begleitung von zwei langbeinigen Revuetänzerinnen – beide können, wie sich im Laufe des Abends herausstellt,  auch noch recht passabel singen – da gibt’s wie gesagt den Zauberer, der ein Märchenspiel ankündigt. Er meint eine Operette mit versoffenem und leicht verblödetem Personal und einem „Zaren“, der in Kostüm, Maske und Perücke ein Jelzin Verschnitt ist,  eine Operette mit voll gedröhnten Militärs und Lakaien  und noch dazu einem tumben Volk.

Einzige ernsthafte Person ist die singende Revuetänzerin, die in ihrem Pariser Etablissement den ach so verklemmten „Zaren“ so zu bezirzen weiß, dass er sie gleich zur Zarin erhebt, mit ihr nach Russland zurückfährt und dem Volk Käse spendiert.

Doch als der Zauberer die schöne Prinzessin haben will, da wird aus der Komödie beinahe eine Tragödie. Der Zar schlägt den Zauberer tot, das Volk schlägt den Zaren tot, die Prinzessin verschwindet, das Volk weiß nicht weiter.… → weiterlesen