„neutral – männlich – weiblich“. Aufmüpfige Frau und potenter Macho im ewigen Streite. Konwitschny inszeniert Rihms „Die Eroberung von Mexiko“ in Salzburg

Treffen da wirklich in dieser Parabel, in diesen Szenen einer Ehe, die da mit dem irreführenden Titel in die Welt der Mythen, der Konquistadoren Mythen, erhoben werden, das Ewig-Weibliche und das Ewig-Männliche aufeinander? Ein Aufprall, der in Wagners Todesidylle enden muss? Tristan und Isolde, die sich ständig fetzen – unter einem Frida Kahlo Bild in einer Ikea Wohnwelt auf einem Autofriedhof.

Ist Rihms Musikspektakel wirklich ein solches Highlight der Opernliteratur, das man es so aufwendig in Szene setzen muss, wie jetzt in Salzburg geschehen? Eine Bühne, die die weiträumige Spielfläche der Felsenreitschule in einen riesigen Schrottplatz für ausrangierte Fahrzeuge verwandelt, einen Autofriedhof, auf der der Macho seinen so geliebten roten Porsche spazieren fährt, eine Ansammlung von Schrott, über den die Protagonisten klettern, um sich in ihrer Ikea Wohnstätte zu lieben, zu streiten, zu schlagen, zu saufen und um Männlichkeits- und Weiblichkeitsrituale durchzuexerzieren.… → weiterlesen