Machtspiele in faschistischer Zeit und alles Böse kommt von den Weibern („Omnia Mala ex Mulieribus“): Poppea e Nerone in Madrid

Im Teatro Real in Madrid ist noch bis zum 30. Juni eine Rarität zu hören und zu sehen: L’incoronazione di Poppea con orquestación  de Philippe Boesmans. Inszenierung Krzysztof Warlikowski. Ob die neue Orchesterfassung, die der belgische Komponist vorgelegt hat und die das Madrider Opernhaus als Welturaufführung  („Estreno  mundial“) verkauft, ein Gewinn für die Monteverdi Oper ist, das vermag ich nicht zu sagen. Auch in der spanischen Presse bleibt die Beurteilung eher zurückhaltend.  Die Oper klinge wie Boesmans  und zugleich wie Monteverdi, meint eher nichts sagend der Kritiker von El País und lobt zugleich die höchst beeindruckende Interpretation, die das Klangforum Wien unter Maestro  Sylvain Cambreling vorlegt. Und damit hat Kritiker von El País sicher recht. In einem langen über vierstündigen Abend wurde bis nach Mitternacht vor einem nur schwach besetzten Haus Monteverdi/Boesmans  Oper in Orchesterklang und Gesang und Spiel  von einem brillanten Ensemble geradezu zelebriert.… → weiterlesen