„Circe, kannst Du mich hören?“ – Nein, ich will Euch alle nicht mehr hören. Ariadne auf Naxos im Theater Freiburg.

„Heut – hast du’s erlebt“ – wie man Strauss in Grund und Boden verhunzen kann, wie die Regie lieber das Phantom der Oper oder Rake’s Progress inszeniert hätte und mit der Ariadne nichts anzufangen wusste, wie junge Sänger und Sängerinnen trotz all der Mühe, die sie sich gaben, in ihren Rollen heillos überfordert waren, mit einem Wort: wie man in der Oper Freiburg Ariadne lieblos erledigt hat. Nein, ich habe nichts gegen die Oper Freiburg, wo ich in den letzten Jahren so manche gelungene Aufführung gesehen habe. Ich bin auch nicht so böse und verärgert wie die Dame, die neben mir saß und die die ganze Mannschaft zurück auf die Musikhochschule schicken wollte. Ich weiß, dass man in einem kleinen Haus nicht den Standard einer großen Bühne erwarten kann. Nur sollte auch in einem kleinen oder mittleren Haus wie in Freiburg ein gewisses Niveau nicht unterschritten und Peinlichkeiten vermieden werden. Nach dieser Freiburger Ariadne bin ich noch nicht einmal sonderlich verärgert, eher traurig und deprimiert. Mein Gott, sie können es halt nicht besser. Ein Glück nur, dass ich nicht so depressiv wie Ariadne bin, die die Regie in die Psychiatrie, vulgo ins Irrenhaus gesteckt hat. „Allein, was tut’s“. Das Freiburger Publikum ist begeistert (oder spielt begeistert). Ich flüchte frustriert zu Oberkirch. Gutedel und Munsterkäse sind immer gut. Freiburg ist (meist) eine Reise wert. Man sollte halt nicht Kulinarisches in der Oper suchen.

Wir sahen die Aufführung am 29. November. Die Premiere war am 24. November 2012.