„Kommt der neue Gott gegangen, hingegeben“ – fall’n wir um – und alles ist doch nur Theater auf dem Theater. Konwitschny inszeniert Pique Dame an der Oper Graz

Nein, es ist nicht der junge Gott Bacchus, der der schönen Lisa erscheint, sondern ein Säufer und Penner, ein Spieler und  ein Gestörter  ist der Traummann, der bei ihr fensterlt. Und Lisa ist auch keine in Trauer, Melancholie und Todessehnsucht versunkene Prinzessin Ariadne, sondern eine gerade aus dem Mädchenpensionat entlassene Träumerin, die sich vor der Verheiratung fürchtet und gleich dem ersten Dahergelaufenen, der ihr von der großen Liebe singt, zufällt – im Wortverstande. Ein Mägdelein aus der Familie der Madame Bovary. Und ihr Tod ist auch gar nicht tragisch, sondern nur traurig. Der Gestörte stürzt dem vermeintlich großen Gelde nach, die Verlassene stürzt sich ins Wasser. Oder vielleicht auch nicht? … → weiterlesen