Wie soll man einen Hit aus dem späten Settecento, Cimarosas Erfolgsstück vom Jahre 1792, in Szene setzen? Die Geschichte vom verliebten Töchterchen Carolina, das heimlich den Sekretär des reichen Papas geheiratet hat, sich vom gerade eintreffenden Galan, der der älteren Schwester versprochen ist, hofiert sieht – eine Situation, die der Schwester nicht im geringsten gefällt. Nicht genug damit: die noch recht jugendliche Tante hat sich den Sekretär ausgeguckt und setzt zusammen mit der vom Galan verschmähten Schwester alles daran, die Rivalin ins Kloster zu verbannen. Bei dieser scheinbar aussichtslosen Verwicklung helfen nur noch die Schemata der Buffa nebst obligatorischem Komödienschluss. Das Töchterchen darf den Sekretär behalten. Der Galan begnügt sich angesichts der reichen Mitgift mit der Schwester. Und die Tante wird auch nicht ganz leer ausgehen.
Wie soll man ein solches Libretto in Szene setzen? Historisierend oder aktualisierend? Oder soll man gleich eine neue Geschichte erfinden und nur die Grundstruktur des Librettos bewahren? Nichts von alle dem tut das Innsbrucker Produktionsteam Barbe und Doucet. … → weiterlesen