Zum Musiktheater in Karlsruhe gehe ich gern. Man muss schon sehr viel Pech haben, wenn man in eine nicht gelungene Aufführung gerät. Doch jetzt passierte es gleich zweimal hintereinander, dass äußere Umstände die Aufführung beeinträchtigten. Bei den Händel Festspielen im Februar dieses Jahres war es ein Unfall in der Bühnenmaschinerie (ein letztlich noch relativ glimpflich verlaufener Unfall), der nur noch eine konzertante Aufführung zuließ. Jetzt beim Tristan – man kann es kaum glauben – war es das pfeifende Geräusch eines defekten(?) Hörgeräts, das den Basso continuo im zweiten Akt des Tristan beisteuerte, ein Misston, der Sänger und Musiker und große Teile des Publikums nervte. Doch Wagner hält auch die Misstöne aus dem Saale aus, und es war bewundernswert, wie alle Mitwirkenden es trotzdem schafften, die berüchtigte Wagner Droge ihrem Publikum zu bereiten.
Auch die Regie, der – mit Verlaub gesagt – nur eine recht banalisierende Variante des Mythos eingefallen war, war der Aufführung nicht gerade von Nutzen.… → weiterlesen