„Ein kleines, feines Stück. Aber schwer zu singen.“ So hörte ich den berühmten Sänger, der zufällig hinter mir saß, zu seiner Begleiterin sagen. Und da mag er wohl Recht haben, wenngleich von den angeblichen Schwierigkeiten der Partitur die Zuhörer nichts bemerken. Die Highlights wie das melancholische Nocturne im Finale des ersten Akts oder die Arie der Béatrice oder das Terzett der Damen im zweiten Akt, all dies und noch manches andere wird ganz wie es dem Standard des Hauses entspricht auf hohem Niveau vorgetragen.
Von den gesprochenen Dialogen, wie sie eine traditionelle Opéra comique verlangt, kann man dies leider nicht sagen. Sie wurden in einem so affektierten Französisch gesprochen, dass auch der des Französischen einigermaßen Mächtige nur wenig mitbekam. Und damit gehen aller Witz, alle Schlagfertigkeit, alle Ironie, die diese Dialoge angeblich auszeichnen, verloren, und das Publikum beginnt sich zu langweilen – ein für eine Komödie bekanntlich tödlicher Effekt.… → weiterlesen