Und ‚der Todestrieb‘ zieht uns hinab. Orfeo ed Euridice in Salzburg

Zum Auftakt der diesjährigen Mozart Woche präsentiert die Stiftung Mozarteum in einer grandiosen Produktion Glucks Orpheus in der Wiener Fassung von 1762. Dass Bejun Mehta in der Titelrolle  der absolute Star der Aufführung ist, dass er so  makellos schön, so ‚seelenvoll‘ und anrührend zu singen weiß und dass er darüber hinaus auch noch ein exzellenter Darsteller ist, das überrascht keinen seiner Fans. Wir haben diesen ‚Ausnahmesänger‘ vor ein paar Jahren im Theater an der Wien als Orfeo erlebt und waren schon damals begeistert und hingerissen. Jetzt in Salzburg schien er mir noch besser, noch brillanter. Nicht zuletzt wohl auch, weil Maestro Minkowski mit seinen Musiciens du Louvre Grenoble und dem Mozarteumorchester einen schwungvollen und zugleich subtilen Gluck erklingen ließ, eine Gluck Musik, der jegliche edle Langweile und affektierte Erhabenheit, die mich so oft bei Gluck Aufführungen gestört haben, gänzlich fern liegt.

Doch es sind nicht allein Orchesterklang und Gesang, die den Salzburger Orfeo zu einer Ausnahmeproduktion machen. Regiekonzeption, Bühne und Ausstattung faszinieren nicht minder. … → weiterlesen