Ja, das wollten wir schon immer wissen. Was machen die (scheinbar?) versöhnten Paare eigentlich – danach? Machen sie weiter mit ihrem Projekt „Gespielte Liebe“? Werden sie biedere Ehepaare? Fragen, für die einst Ponnelle, der so viele Male Così fan tutte in Szene gesetzt hatte, nur Hohn und Spott übrig hatte: Fiordiligi bleibt an der Seite Guglielmos frigide. Er wird sie dauernd betrügen. Ferrando wird impotent. Dorrabella bleibt flatterhaft. „Also ein Desaster. Und darüber freut sich Don Alfonso“.
Fragen, die dreißig Jahre nach Ponnelle Theatermacher Bieito ernsthaft beunruhigen. So schafft er denn in Basel Lorenzo Da Ponte einfach ab, lässt Mozart die Highlights (gruppiert sie allerdings neu), streicht radikal alle Rezitative, ersetzt sie durch Lyrik von Houellebecq, triste Liebeslyrik, und erfindet – so der Untertitel der Basler Così fan tutte Variante – „Eine Geschichte über Liebe, Enttäuschung und Wunschträume“.… → weiterlesen