Tod in Arkadien – Zurück in den Nachsommer – Lust und Gewalt in Marlenes Cabaret. Ein Monteverdi-Marathon in der Komischen Oper Berlin

Alle drei Monteverdi Opern an einem Tag, von morgens um 11 bis abends um 11, da braucht’s bei Mitwirkenden und Publikum viel Passion und reichlich Kondition. Sagen wir es gleich und ohne alle Umschweife. Das Haus war auch noch am späten Abend  voll besetzt. Von Müdigkeit oder gar Erschöpfung keine Spur, weder im Saal noch auf der Bühne noch im Orchestergraben. Und dies bei einer Inszenierung, die ganze Kohorten von Darstellern auf Bühne und Passarelle agieren liess und bei einer Musik, die sich nicht mit klassischen Monteverdi Klängen begnügt, sondern in der Bearbeitung durch Elena Kats-Cherin ganz gezielt auf eine Aktualisierung Monteverdis hinarbeitet. „Wir schlagen die Brücke zurück von der modernen Popmusik hin zu Monteverdi“, bemerkt hierzu die Komponistin. Und in der Tat klingt die so neu drapierte ehrwürdige Monteverdi Musik manchmal wie der Soundtrack für ein Revuetheater. Barrie Koskys Inszenierung, die mit Ausnahme des Ulisses ganz auf das grosse Spektakel hin angelegt ist, verstärkt noch diese Tendenz zur Revue und  zielt darüber hinaus auf Varianten und neue Deutungsmöglichkeiten der vorgegeben Texte.… → weiterlesen