Im Stuttgarter Opernhaus hat man sich die Mühe erspart, einen Regisseur von auswärts zu holen und lässt den Schauspieldirektor von nebenan Offenbach inszenieren. Eine Komödie und gar eine „Opéra bouffe“ in Szene zu setzten, das ist allerdings nicht dessen Sache. Er ist eher Spezialist für das Schwerblütige, das Traurige, das Frühkapitalistische, das Gesellschaftliche. Humor und Ironie, Sinn für Parodie, all dies ist für den preisgekrönten Theatermacher wohl Teufelszeug. Entsprechend schwerfällig und zäh, über weite Strecken langweilig ist seine Offenbach Inszenierung.
Hätte er doch nur sein eigenes Programmheft, das ausführlich Karl Kraus und Siegfried Kracauer zitiert, studiert, so wäre ihm nicht entgangen, dass Leichtigkeit und Witz, Tempo und Parodie die Offenbach -Welt ausmachen, ja geradezu deren Grundstruktur bilden.… → weiterlesen