Nach dem so grandiosen Don Carlos hat sich die Opéra National wohl in den Winterschlaf zurückgezogen. Wie will man sonst erklären, dass die Intendanz eine so gänzlich abgespielte, konventionell gemachte, langweilige, betagte Produktion aus dem Fundus wieder hervor geholt und ihrem Publikum vorgesetzt hat. „Tutto il mondo è burla“ – sich über sich selber und andere lustig machen, nichts sonderlich ernst nehmen, alles ist doch nur ein Spiel, nichts weiter als Theater, so mögen der greise Verdi und sein Librettist Arrigo Boito wohl gedacht haben, als sie ihren Falstaff konzipierten und realisierten. Doch dass auch die Direktion eines renommierten Hauses sich über sich selbst und vor allem über ihr Publikum lustig machen wollte, als sie diese nicht von „des Gedankens Blässe angekränkelte“ Inszenierung wieder ins Programm nahm, das hätte ich nicht erwartet.… → weiterlesen