Rossini (Bartoli)-Festival und Pfingstwallfahrt der katholischen Loretto-Jugend, Kirmes (Dult) in der Vorstadt, Multikulti-Basar am Salzach Ufer, Stadtteil Straßenfest im Viertel hinter dem Dom, eine Woge von Tagestouristen aus aller Welt, eine Woge von Bettlern vom Balkan und last not least hochsommerliche Temperaturen – die kleine Stadt hält einfach alles aus. Oder nennen wir den ganzen Trubel frei nach Victor Hugo ‚Le sublime et le Grotesque‘ oder auch Notre Dame de Salzbourg.
Doch lassen wir die „ernsten Scherze‘ beiseite. Bei Bartolis Rossini Festival wird (natürlich zu exorbitanten Preisen) ein Rossini vom Allerfeinsten geboten. La Cenerentola und Otello und auch das von einer spanischen Dreisterne Köchin zubereitete Festmahl haben wir ganz den vielen Reichen und wenigen Schönen, sprich: den internationalen Salzburger Luxus-Pensionären überlassen und uns mit Konzerten begnügt. Und dort wurde von Solisten wie Franco Fagioli und Joyce Di Donato, den Barocchisti unter Maestro Fasolis und dem Orchester wie dem Chor der Accademia di Santa Cecilia unter Maestro Pappano ein Rossini geboten, wie er brillanter, virtuoser und schöner kaum vorstellbar ist. Warum diese Konzerte so herausragend waren, das werden die Zeitungsschreiber mit ihrer Feuilletonlyrik dem Interessierten wohl zu erzählen wissen. Ich sage einfach nur: mir hat es gefallen. Mich hat es beeindruckt. Bartolis Salzburger Pfingstfestival präsentiert Hochkultur – im scharfen Kontrast zum grotesken Treiben in der Stadt. Und gerade dieser Gegensatz macht den Charme Salzburgs zu Pfingsten aus.