„La froide majesté de la femme stérile ». Stefan Soltesz verabschiedet sich vom Aalto-Musiktheater mit einem grandios zelebrierten Richard Strauss

 

Sechzehn Jahre lang war Maestro Soltesz Intendant und GMD in Essen, und in all den Jahren hat er immer wieder mit seinen Wagner- und Strauss-Interpretationen  das Publikum fasziniert und begeistert. „Sei außer Sorg“. Ich reproduziere jetzt keine Feuilletonkritiker-Poesie und sage  nicht, seine Musik sei filigran, subtil, einfühlsam, dynamisch, kongenial, klangschön, reich an Farbnuancen. All diese durch ständigen Gebrauch zu Floskeln und Leerformeln gewordenen Attribute lassen wir beiseite. Ich sage nur: für mich als simple Opernbesucherin gehört Maestro Soltesz zu den wenigen Dirigenten, die Sinn für Sinnlichkeit in der Musik haben und zugleich Ästheten sind und die die Sinnlichkeit und Schönheit der Musik ihrem Publikum zu vermitteln wissen und es begeistern und verzaubern können. Und all dies geschieht ganz ohne Starallüren und Eitelkeiten.

Jetzt zu seinem Abschied dirigiert Soltesz noch einmal Die Frau ohne Schatten. Noch einmal erklingt ein Strauss der Extraklasse, musizieren die Essener Philharmoniker auf höchstem Niveau. Schade nur, dass an diesem heißen Sommerabend die Sängerinnen nicht so recht mithalten können. Ja, wir wissen schon, Strauss zu singen, das gehört für eine Sängerin mit zu den schwersten Partien. Hatten doch die Frauenstimmen, so liest man immer wieder, für Strauss höchste Priorität. Für sie schrieb er seine schönsten Melodien. In Essen waren nun gerade – ganz im Gegensatz zu den Männerstimmen – die weiblichen Rollen, aus was für Gründen auch immer, nicht optimal besetzt. Und wenn dann noch hinzukommt, dass der Hofmannsthal Text über weite Strecken hin überhaupt nicht zu verstehen war, dann muss der Orchesterklang den Abend tragen. Und das tat er auch mit Bravour.

Die Inszenierung, mit der Soltesz vor fünfzehn Jahren seine zweite Spielzeit begann, hat man noch einmal aus dem Fundus geholt, weil sie für Essen „Kultstatus“ haben soll: Die Frau ohne Schatten als fernöstliches Märchen in wunderschönen bunten Bildern, in kostbaren Kostümen, mit einer schwarz vermummten Tänzerin als Falke und als Schatten, einem Bodybuilder als schöner Jüngling. Eine Kultinszenierung? Nein, eher die verblichene Pracht einer Dekorationsinszenierung. Wenn man das mag. In Essen mag es das Publikum.

Ein sonderbarer, etwas zwiespältiger Abend im Aalto-Musiktheater: ein großer Dirigent, ein brillantes Orchester, herausragende Sänger, kaum überzeugende Sängerinnen und eine Inszenierung aus  der schönen heilen Opernwelt von gestern.

Wir sahen die Vorstellung am 21. Juli 2013. Die Premiere war 12. September 1998.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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„La froide majesté de la femme stérile ». Stefan Soltesz verabschiedet sich vom Aalto-Musiktheater mit einem grandios zelebrierten Richard Strauss

Sechzehn Jahre lang war Maestro Soltesz Intendant und GMD in Essen, und in all den Jahren hat er immer wieder mit seinen Wagner- und Strauss-Interpretation  sein Publikum fasziniert und begeistert. „Sei außer Sorg“. Ich reproduziere jetzt keine Feuilletonkritiker-Poesie und sage jetzt nicht, seine Musik sei filigran, subtil, einfühlsam, dynamisch, kongenial, klangschön, reich an Farbnuancen. All diese durch ständigen Gebrauch zu Floskeln und Leerformeln gewordenen Attribute lassen wir beiseite. Ich sage nur: für mich als simple Opernbesucherin gehört Maestro Soltesz zu den wenigen Dirigenten, die einen Sinn für Sinnlichkeit in der Musik haben und zugleich Ästheten sind und die die Sinnlichkeit und Schönheit der Musik ihrem Publikum zu vermitteln wissen und es begeistern und verzaubern können. Und all dies geschieht ganz ohne Starallüren und Eitelkeiten.

Jetzt zu seinem Abschied dirigiert Soltesz noch einmal Die Frau ohne Schatten. Noch einmal erklingt ein Strauss der Extraklasse, musizieren die Essener Philharmoniker auf höchstem Niveau. Schade nur, dass an diesem heißen Sommerabend die Sängerinnen nicht so recht mithalten können. Ja, wir wissen schon, Strauss zu singen, das gehört für eine Sängerin mit zu den schwersten Partien. Hatten doch die Frauenstimmen, so liest man immer wieder, für Strauss höchste Priorität. Für sie schrieb er seine schönsten Melodien. In Essen waren nun gerade – ganz im Gegensatz zu den Männerstimmen – die weiblichen Rollen, aus was für Gründen auch immer, nicht optimal besetzt. Und wenn dann noch hinzukommt, dass der Hofmannsthal Text über weiten Strecken hin überhaupt nicht zu verstehen war, dann muss der Orchesterklang den Abend tragen. Und das tat er auch mit Bravour.

Die Inszenierung, mit der Soltesz vor fünfzehn Jahren sein zweite Spielzeit begann, hat man noch einmal aus dem Fundus geholt, weil sie für Essen „Kultstatus“ haben soll: Die Frau ohne Schatten als fernöstliches Märchen in wunderschönen bunten Bildern, in kostbaren Kostümen, mit einer schwarz vermummten Tänzerin als Falke und als Schatten, einem Bodybuilder als schöner Jüngling. Eine Kultinszenierung? Nein, eher die verblichene Pracht einer Dekorationsinszenierung. Wenn man das mag. In Essen mag es das Publikum.

Ein sonderbarer, etwas zwiespältiger Abend im Aalto-Musiktheater: ein großer Dirigent, ein brillantes Orchester, herausragende Sänger, kaum überzeugende Sängerinnen und eine Inszenierung aus  der schönen heilen Opernwelt von gestern.

Wir sahen die Vorstellung am 21. Juli 2013. Die Premiere war 12. September 1998.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„La froide majesté de la femme stérile ». Stefan Soltesz verabschiedet sich vom Aalto-Musiktheater mit einem grandios zelebrierten Richard Strauss

Sechzehn Jahre lang war Maestro Soltesz Intendant und GMD in Essen, und in all den Jahren hat er immer wieder mit seinen Wagner- und Strauss-Interpretation  sein Publikum fasziniert und begeistert. „Sei außer Sorg“. Ich reproduziere jetzt keine Feuilletonkritiker-Poesie und sage jetzt nicht, seine Musik sei filigran, subtil, einfühlsam, dynamisch, kongenial, klangschön, reich an Farbnuancen. All diese durch ständigen Gebrauch zu Floskeln und Leerformeln gewordenen Attribute lassen wir beiseite. Ich sage nur: für mich als simple Opernbesucherin gehört Maestro Soltesz zu den wenigen Dirigenten, die einen Sinn für Sinnlichkeit in der Musik haben und zugleich Ästheten sind und die die Sinnlichkeit und Schönheit der Musik ihrem Publikum zu vermitteln wissen und es begeistern und verzaubern können. Und all dies geschieht ganz ohne Starallüren und Eitelkeiten.

Jetzt zu seinem Abschied dirigiert Soltesz noch einmal Die Frau ohne Schatten. Noch einmal erklingt ein Strauss der Extraklasse, musizieren die Essener Philharmoniker auf höchstem Niveau. Schade nur, dass an diesem heißen Sommerabend die Sängerinnen nicht so recht mithalten können. Ja, wir wissen schon, Strauss zu singen, das gehört für eine Sängerin mit zu den schwersten Partien. Hatten doch die Frauenstimmen, so liest man immer wieder, für Strauss höchste Priorität. Für sie schrieb er seine schönsten Melodien. In Essen waren nun gerade – ganz im Gegensatz zu den Männerstimmen – die weiblichen Rollen, aus was für Gründen auch immer, nicht optimal besetzt. Und wenn dann noch hinzukommt, dass der Hofmannsthal Text über weiten Strecken hin überhaupt nicht zu verstehen war, dann muss der Orchesterklang den Abend tragen. Und das tat er auch mit Bravour.

Die Inszenierung, mit der Soltesz vor fünfzehn Jahren sein zweite Spielzeit begann, hat man noch einmal aus dem Fundus geholt, weil sie für Essen „Kultstatus“ haben soll: Die Frau ohne Schatten als fernöstliches Märchen in wunderschönen bunten Bildern, in kostbaren Kostümen, mit einer schwarz vermummten Tänzerin als Falke und als Schatten, einem Bodybuilder als schöner Jüngling. Eine Kultinszenierung? Nein, eher die verblichene Pracht einer Dekorationsinszenierung. Wenn man das mag. In Essen mag es das Publikum.

Ein sonderbarer, etwas zwiespältiger Abend im Aalto-Musiktheater: ein großer Dirigent, ein brillantes Orchester, herausragende Sänger, kaum überzeugende Sängerinnen und eine Inszenierung aus  der schönen heilen Opernwelt von gestern.

Wir sahen die Vorstellung am 21. Juli 2013. Die Premiere war 12. September 1998.

 

 

 

Sechzehn Jahre lang war Maestro Soltesz Intendant und GMD in Essen, und in all den Jahren hat er immer wieder mit seinen Wagner- und Strauss-Interpretation  sein Publikum fasziniert und begeistert. „Sei außer Sorg“. Ich reproduziere jetzt keine Feuilletonkritiker-Poesie und sage  nicht, seine Musik sei filigran, subtil, einfühlsam, dynamisch, kongenial, klangschön, reich an Farbnuancen. All diese durch ständigen Gebrauch zu Floskeln und Leerformeln gewordenen Attribute lassen wir beiseite. Ich sage nur: für mich als simple Opernbesucherin gehört Maestro Soltesz zu den wenigen Dirigenten, die einen Sinn für Sinnlichkeit in der Musik haben und zugleich Ästheten sind und die die Sinnlichkeit und Schönheit der Musik ihrem Publikum zu vermitteln wissen und es begeistern und verzaubern können. Und all dies geschieht ganz ohne Starallüren und Eitelkeiten.

Jetzt zu seinem Abschied dirigiert Soltesz noch einmal Die Frau ohne Schatten. Noch einmal erklingt ein Strauss der Extraklasse, musizieren die Essener Philharmoniker auf höchstem Niveau. Schade nur, dass an diesem heißen Sommerabend die Sängerinnen nicht so recht mithalten können. Ja, wir wissen schon, Strauss zu singen, das gehört für eine Sängerin mit zu den schwersten Partien. Hatten doch die Frauenstimmen, so liest man immer wieder, für Strauss höchste Priorität. Für sie schrieb er seine schönsten Melodien. In Essen waren nun gerade – ganz im Gegensatz zu den Männerstimmen – die weiblichen Rollen, aus was für Gründen auch immer, nicht optimal besetzt. Und wenn dann noch hinzukommt, dass der Hofmannsthal Text über weiten Strecken hin überhaupt nicht zu verstehen war, dann muss der Orchesterklang den Abend tragen. Und das tat er auch mit Bravour.

Die Inszenierung, mit der Soltesz vor fünfzehn Jahren sein zweite Spielzeit begann, hat man noch einmal aus dem Fundus geholt, weil sie für Essen „Kultstatus“ haben soll: Die Frau ohne Schatten als fernöstliches Märchen in wunderschönen bunten Bildern, in kostbaren Kostümen, mit einer schwarz vermummten Tänzerin als Falke und als Schatten, einem Bodybuilder als schöner Jüngling. Eine Kultinszenierung? Nein, eher die verblichene Pracht einer Dekorationsinszenierung. Wenn man das mag. In Essen mag es das Publikum.

Ein sonderbarer, etwas zwiespältiger Abend im Aalto-Musiktheater: ein großer Dirigent, ein brillantes Orchester, herausragende Sänger, kaum überzeugende Sängerinnen und eine Inszenierung aus  der schönen heilen Opernwelt von gestern.

Wir sahen die Vorstellung am 21. Juli 2013. Die Premiere war 12. September 1998.